Mündener Hornissenkasten

 

In meinem geplanten Insektengarten soll er das Highlight werden: Der Mündener Hornissenkasten. Gebaut habe ich diesen gewaltigen Nistkasten nach einem Plan von der Seite www.vespa-crabro.de. Unterstützung bekam ich von meinem Vater, der seit Jahrzehnten alle seine Nistkästen (für Vögel) selber baut. Allerdings sollte dies der mit Abstand größte Kasten werden, an dem er je gearbeitet hat... Als Material kam frisch aus dem Sägewerk geholtes Kiefernholz zum Einsatz. Dieses musste unbedingt sägerau sein, damit die Hornissen an den Innenseiten Halt finden können. Sämtliche Holzbearbeitungsmaschinen die wir haben kamen zum Einsatz. Doch nun möchte ich mit 30 Bildern den Bau des Mündener Hornissenkastens zeigen:

So ensteht aus ein paar Brettern ein Nistkasten.


Sägearbeiten und die ersten verleimnten Elemente.


Zusammenbau mittels Explosionszeichnung.


Verleimt und gepresst: Die Rückwand.


Die Seitenteile mit Rückwand und Dach probeweise zusammengesetzt. Sieht doch schon gut aus...


Verleimt und verschraubt. Der Deckel ist hier noch lose.


Status nach dem ersten Bautag.


Hier eines der wichtigsten Elemente: Die "Nesthalteleiste" an der Kobeldecke. An dieser Leiste wird die Königin den Nestbau starten und die ersten Waben anbringen! Sie wird später noch angeraut.


Die vier Seitenleisten wurden eingebaut. Sie sollen dem Nest in der Breite Halt geben.


Die 90° Winkel werden mit Dreiecksleisten versehen. So können die Tiere leichter klettern. Auch diese Leisten werden später noch angeraut.


Ein 10mm starkes Rundholz soll das Nest weiter stabilisieren. Die Hornissen werden einfach um die Stange herum bauen.


Die fertig angerauten Dreiecksleisten und die Nesthalteleiste am Dach des Nistkastens.


So finden die Tiere schneller an die Decke: An der Rückseite der Türe gibt es eine Krabbelleiste. Die beiden Einflugschlitze leiten die Hornissen direkt an diese Leiste. Aufrauen ist hier ebenfalls unerlässlich.


Der obere Einflugschlitz (1,5cm x 6cm) ist aufgezeichnet.


Die Einflugschlitze sind reine Handarbeit...


Die beiden Bodenbretter wurden mit Gartenteichfolie belegt. Die verhindert ein Aufquellen durch den flüssigen Hornissenkot.

 


So sieht das dann fertig aus. Beide Bretter fallen nach unten ab und bilden einen Schlitz. Dieser dient der Belüftung und zur Ableitung der Exkremente.


Die beiden Einflugschlitze, fertig herausgearbeitet.


Nochmal die Krabbelleiste an der Türinnenseite, fertig aufgeraut.


Und dann ging es ans Schleifen!


Der erste Anstrich mit tannengrüner Holzschutzlasur.


Der Kasten nach dem ersten Anstrich.


Die speziell angefertigten Spechtblenden aus 1,5mm starkem Messingblech.


Längst ist der zweite Anstrich mit der Lasur erfolgt. Hier werden bereits die Scharniere montiert.


Die Spechtblenden, fertig um die Einfluglöcher angebracht. 114g Messing zum Schutz vor Spechten...


Montage der Sturmhaken.


Und schließlich: Der fertige Mündener Hornissenkasten!


Ob ich das Dach noch mit Bitumenpappe belegen werden, weiß ich noch nicht. Es werden aber noch Bilder von der Montage des Nistkastens an seinem Standort erfolgen. Wo dieser sein wird steht noch nicht 100%ig fest. Sicher ist nur, dass er sich in 5 bis 6m Höhe befinden wird...

 

 Technische Daten:

 Aussenmaße (Höhe x Breite x Tiefe): 72 x 29 x 29cm

 Innenmaße (Höhe x Breite x Tiefe): 65 x 25 x 25cm

Gesamtgewicht: über 10kg

 

Der Bau stellt einen gewissen Aufwand dar. Da ich "Holzwurm" bin hat es mir sehr viel Spaß gemacht diesen Kobel zu bauen. Möglicherweise war dies nicht mein letzter Mündener Hornissenkasten. Alle Leute, die keinen solchen Kasten bauen möchten oder können, aber dennoch den Hornissen helfen wollen sollten sich mal folgende Shops ansehen: www.schwegler-natur.de und www.wildtierfreund.de. Hier gibt es nicht nur Hornissenkästen, sondern eine Fülle an Nisthilfen für sämtliche andere Tierarten!


Die Endmontage 

Mit den folgenden 21 Bildern möchte ich die letzen Arbeitsschritte und schließlich das Aufstellen meines Hornissennistkastens zeigen!

Bezüglich des Daches habe ich mich doch dazu entschlossen, Bitumenpappe einzusetzen. Der Heißluftfön lieferte hier tolle Dienste.


 

Hier sind die Dacharbeiten schon fast abgeschlossen.


Das fertige belegte Dach.


Dieses über 15kg schwere U-Eisen sollte in den Boden einbetoniert werden, und den Stamm aufnehmen.


Zwei 40kg-Säcke Beton wurden hierfür verarbeitet.


Zwischenzeitlich hatten wir auch einen über 6m langen Stamm besorgt.


Ein schickes Dächlein aus Eichenholz soll die Haltbarbeit erhöhen.


An dieser Stelle sollte der Nistkasten dann mal stehen.


Hier ist bereits ein über 60cm tiefes Loch für das Fundament ausgehoben.


Das Betonieren des Fundaments.


Fertig! Nun musste logischerweise das Abbinden abgewartet werden.


Die Trocknungszeit überbrückt: Das Eisen wurde mit Metall-Schutzlack behandelt.


Der Beton war hart und es ging ans Aufstellen! Zwei mächtige Schrauben fixieren ein Kantholz am Stamm. Hier wird im nächsten Schritt der Kasten angeschraubt.


Und das passiert hier, mit drei langen Schrauben.


Der Mündener Hornissenkasten, fertig montiert am Stamm.


Meine "Wunderwaffe" kam zum Einsatz: Ein großes Hornissennest aus dem letzten Jahr! Bringt man Bestandteile eines alten Nestes in die Nisthilfe ein, soll dies die Chancen auf eine Besiedelung signifikant erhöhen. Bin mal gespannt!


Der Stamm wurde mittels zweier fingerdicker Schrauben am U-Eisen fixiert.


Da steht er in der Abendsonne: Der fertig aufgestellte Nistkasten! Die Einflugschlitze zeigen nach Südost.


Der große Kobel sieht in dieser Höhe ziemlich klein aus.


Mein großes Projekt kam zum Abschluß. Bin sehr stolz auf unsere Arbeit!


 

Das Aufstellen erwies sich als ziemlich kniffelig. Der grüne, über sechs Meter lange Stamm zusammen mit dem Nistkasten ist enorm schwer! Wir waren nur zu zweit... Glücklicherweise kamen wir mit nur leichten Blessuren davon, und auch die Nisthilfe konnte letztlich unbeschädigt aufgestellt werden.

 

Momentan ist es "nur" ein beeindruckender, großer Nistkasten. 100%ig gelohnt hat sich der Einsatz natürlich erst, wenn dann auch Hornissen einziehen. Ich denke, ich habe nichts dem Zufall überlassen. Es gibt reichlich Altbestand an Laubbäumen und viel Totzholz zum Nagen für die Tiere. Der gewählte Standort bringt einerseits die Morgensonne auf den Nistkasten, schützt diesen jedoch andererseits vor der prallen Mittagssonne. Zudem habe ich noch Bestandteile eines alten Nestes eingebracht (Danke für den Tipp: vespa-crabro.de!!). Also: Warum sollte es nicht klappen...? Ich hoffe, bald Bilder von fliegenden Hornissen liefern zu können!

 

 Am Ende bleibt mir nur übrig, mich zu bedanken! In erster Linie bei meinem Daddy. Sein großes handwerkliches Können, gepaart mit jahrzehntelanger Erfahrung haben dieses Projekt erst ermöglicht. Danke auch an meine Familie (Ich habe viele Stunden in den Bau investiert...). Danke aber auch an Reinhard, für das Bereitstellen des Hornissennestes!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Besucherzähler